Das Hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat (HMLU) hat nach einem intensiven Evaluierungsprozess eine neue Richtlinie für die Hege und Bejagung des Schalenwildes in Hessen (Schalenwildrichtlinie) veröffentlicht.
Der Evaluierung war ein intensiver Austausch zwischen dem Landesjagdverband Hessen, dem Hessischem Waldbesitzerverband und HessenForst vorausgegangen (siehe Pressemitteilung). Die Sondierungsgespräche waren Grundlage für die neue Richtlinie, welche bereits gültig ist und bei den laufenden Abschussplanungen für das kommende Jagdjahr 2025/2026 Berücksichtigung findet.
Viele Kernforderungen des Landesjagdverbandes Hessen finden sich in der neuen Schalenwildrichtlinie wieder:
· So ist zum Beispiel ein geschlechterübergreifender Austausch beim Rehwild, innerhalb des Abschussplanes, nicht mehr möglich und auch der Einfluß des Wolfes soll eine angemessene Berücksichtigung bei der Abschussplanung finden.
· Weiterhin gehören beim Rot- und Damwild die Schmalspießer wieder zur Hirschklasse III.
· Ganz neu aufgenommen ist das Kapitel 2.1.3 Wanderkorridore, um die Konnektivität und Genfluss zwischen den einzelnen Rotwildgebieten wieder zu ermöglichen. Somit gilt außerhalb der Rotwildgebiete ein Abschussverbot für adulte Hirsche ab zwei Jahren (Schmalspießer).
Sehr erfreulich ist, dass die Hegegemeinschaften, wie vom LJV gefordert, durch die neue Richtlinie wieder gestärkt werden. Außerdem ist dadurch weiter belegt, dass Artenschutz und Jagd Hand in Hand gehen. Insbesondere durch die Regelung für Wanderkorridore wird der von Wissenschaftlern geforderte genetische Austausch zwischen den Rotwildgebieten gefördert“,
hebt Prof. Dr. Jürgen Ellenberger, Präsident des LJV Hessen, hervor.
Download: Neue Schalenwildrichtlinie
Der LJV dankt Forst- und Jagdminister Ingmar Jung für seinen persönlichen Einsatz und die konstruktive Zusammenarbeit mit dem HMLU sowie dem Hessischen Waldbesitzerverband und HessenForst für die Erarbeitung einer gemeinsamen pragmatischen Lösung, die die Interessen der Beteiligten ausgewogen berücksichtigt.
Der Landesjagdverband Hessen freut sich über diesen wichtigen Erfolg in der Verbandsarbeit für unser heimisches Schalenwild und dankt insbesondere den Vertreterinnen und Vertretern aus den Hegegemeinschaften, die sich gemeinsam an der Seite des LJV aktiv für eine die Hegegemeinschaften wieder stärkende Überarbeitung der Schalenwildrichtlinie eingesetzt haben.